Präriepost

15. November, 2020

Herbsttage – spät im Jahr steigen die Temperaturen nur noch selten, um sich gegen den ankommenden Winter stemmen zu können. Der Wind fegt durch die Bäume und lässt kaum noch ein Blatt an ihren Ästen. Die Wolken hoch oben ziehen schnell von Süden nach Norden, als wollten sie dort mit dichtem Schnee beladen werden. Die Bewohner im Dorf haben ihre Rechen aus dem Geräteschuppen geholt, um die letzten Blätter zusammenzufegen, damit die Kinder in den großen, bunten Blätterberg springen können. Die ältere Generation macht es sich einfacher, indem sie mit dem Rasenmäher über das Blätterwerk fahren oder ihren Laubbläser anwerfen.

Nun sieht man noch besser, was der Derecho vor wenigen Wochen angerichtet hat. Ganze Bäume liegen umgefallen in den Waldstücken, manch starke Äste hängen verdreht von den Hauptstämmen herunter. Wochen hat es gedauert bis die gefallenen Bäume und Äste von den Gärten wegeräumt wurden. Und die Dorfbewohner zucken nur mit den Achseln, „Was soll man anderes machen“, sagen sie, „was weg muss, muss weg.“

Nur die Tierwelt scheint unbeindruckt von den Ereignissen der Saison. Ein Biber hat sich im Dorfsee eingefunden; vielleicht hat er die vielen umgefallenen Bäume als Ansporn gesehen, noch den einen oder anderen Baum zusätzlich abzunagen. Die Rehe halten sich geschützt im Hintergrund, denn sie wissen wohl, dass sich die Jäger alljährlich zum Jagdhornblasen zusammenfinden. Die Zugvögel schwirren an manchen Tagen hastig durch die Gegend, und auch ein Fuchs gesellt sich mittlerweile wieder zur fröhlichen Tierwelt.

Es ist ein ungewöhnliches Jahr, hier wie auch sonstwo. Sie verstecken sich in ihren Häusern, um dem Coronavirus aus dem Weg zu gehen. Schon hatte man geglaubt, dass die Krise überwunden sei, aber jetzt zucken die Dorfbewohner nur mit den Achseln. „Es kommt, wie es kommt“, sagen sie dann. Die Zeit, in der sich Nachbarn in den Hintergärten oder im nahegelegenem Park mit Freunden und Bekannten getroffen haben, ist vorbei – es ist unangenehm kühl geworden.

Auch wollen sie nicht mehr über politische Ereignisse sprechen. Die Entscheidung ist gefallen, es gibt einen Wechsel an der politischen Spitze. Sie atmen einmal tief durch und manche Dorfbewohner zucken nur mit den Achseln, andere jubeln vor dem Bildschirm. „Endlich Normalität in der Welt“, denken sie dann. Da scheint es wichtiger, auf die Dorfmannschaft zu schauen. Nach anfänglichen Schwiergkeiten haben die Footballspieler wohl ihren Rhythmus gefunden. Und auch der Coach hat sich wieder mit den Professoren versöhnt, nachdem er seine Drohung nicht wahrmachen konnte, den gesammten Kulturbetrieb einzustellen, da im ersten Footballspiel ja auch keine Zuschauer zugelassen wurden. Jetzt dürfen die Anhänger wieder ins Stadium, um sich dort mit dem Football und dem Virus auseinanderzusetzen, und auch das Theater wird wieder aufgeschlossen werden.

Der Campus scheint verlassen zu sein – nur wenige Professoren treffen sich noch mit ihren Studenten in den Seminarräumen; alles hat sich in den Cyberraum verzogen. Dort werden die Vorlesungen auf Video abgespeichert, und Studenten diskutieren online in ihren Diskussionsgruppen. Die Administration publiziert die jeweiligen Fallzahlen; nur acht Professoren sind bis jetzt betroffen, einige hundert Studenten befinden sich in Isolation oder Quarantäne. Die Professoren zucken nur mit den Achseln und sagen, „Durchhalten, durchhalten… die letzte Semesterwoche ist angebrochen.“

Es sind ungewöhnliche Zeiten, keiner weiß zu sagen, wie lange es noch so weitergehen wird. Sie zucken die Achseln, hier in der Prärie, wo der Herbstwind  aus vollen Backen bläst, wo sich die Dorfbewohner vor dem Virus verstecken und wo alles auf den Semesterabschluss wartet.

Herbsttage – spät im Jahr steigen die Temperaturen nur noch selten, um sich gegen den ankommenden Winter stemmen zu können. Der Wind fegt durch die Bäume und lässt kaum noch ein Blatt an ihren Ästen. Die Wolken hoch oben ziehen schnell von Süden nach Norden, als wollten sie dort mit dichtem Schnee beladen werden. Die Bewohner im Dorf haben ihre Rechen aus dem Geräteschuppen geholt, um die letzten Blätter zusammenzufegen, damit die Kinder in den großen, bunten Blätterberg springen können. Die ältere Generation macht es sich einfacher, indem sie mit dem Rasenmäher über das Blätterwerk fahren oder ihren Laubbläser anwerfen.

Nun sieht man noch besser, was der Derecho vor wenigen Wochen angerichtet hat. Ganze Bäume liegen umgefallen in den Waldstücken, manch starke Äste hängen verdreht von den Hauptstämmen herunter. Wochen hat es gedauert bis die gefallenen Bäume und Äste von den Gärten wegeräumt wurden. Und die Dorfbewohner zucken nur mit den Achseln, „Was soll man anderes machen“, sagen sie, „was weg muss, muss weg.“

Nur die Tierwelt scheint unbeindruckt von den Ereignissen der Saison. Ein Biber hat sich im Dorfsee eingefunden; vielleicht hat er die vielen umgefallenen Bäume als Ansporn gesehen, noch den einen oder anderen Baum zusätzlich abzunagen. Die Rehe halten sich geschützt im Hintergrund, denn sie wissen wohl, dass sich die Jäger alljährlich zum Jagdhornblasen zusammenfinden. Die Zugvögel schwirren an manchen Tagen hastig durch die Gegend, und auch ein Fuchs gesellt sich mittlerweile wieder zur fröhlichen Tierwelt.

Es ist ein ungewöhnliches Jahr, hier wie auch sonstwo. Sie verstecken sich in ihren Häusern, um dem Coronavirus aus dem Weg zu gehen. Schon hatte man geglaubt, dass die Krise überwunden sei, aber jetzt zucken die Dorfbewohner nur mit den Achseln. „Es kommt, wie es kommt“, sagen sie dann. Die Zeit, in der sich Nachbarn in den Hintergärten oder im nahegelegenem Park mit Freunden und Bekannten getroffen haben, ist vorbei – es ist unangenehm kühl geworden.

Auch wollen sie nicht mehr über politische Ereignisse sprechen. Die Entscheidung ist gefallen, es gibt einen Wechsel an der politischen Spitze. Sie atmen einmal tief durch und manche Dorfbewohner zucken nur mit den Achseln, andere jubeln vor dem Bildschirm. „Endlich Normalität in der Welt“, denken sie dann. Da scheint es wichtiger, auf die Dorfmannschaft zu schauen. Nach anfänglichen Schwiergkeiten haben die Footballspieler wohl ihren Rhythmus gefunden. Und auch der Coach hat sich wieder mit den Professoren versöhnt, nachdem er seine Drohung nicht wahrmachen konnte, den gesammten Kulturbetrieb einzustellen, da im ersten Footballspiel ja auch keine Zuschauer zugelassen wurden. Jetzt dürfen die Anhänger wieder ins Stadium, um sich dort mit dem Football und dem Virus auseinanderzusetzen, und auch das Theater wird wieder aufgeschlossen werden.

Der Campus scheint verlassen zu sein – nur wenige Professoren treffen sich noch mit ihren Studenten in den Seminarräumen; alles hat sich in den Cyberraum verzogen. Dort werden die Vorlesungen auf Video abgespeichert, und Studenten diskutieren online in ihren Diskussionsgruppen. Die Administration publiziert die jeweiligen Fallzahlen; nur acht Professoren sind bis jetzt betroffen, einige hundert Studenten befinden sich in Isolation oder Quarantäne. Die Professoren zucken nur mit den Achseln und sagen, „Durchhalten, durchhalten… die letzte Semesterwoche ist angebrochen.“

Es sind ungewöhnliche Zeiten, keiner weiß zu sagen, wie lange es noch so weitergehen wird. Sie zucken die Achseln, hier in der Prärie, wo der Herbstwind  aus vollen Backen bläst, wo sich die Dorfbewohner vor dem Virus verstecken und wo alles auf den Semesterabschluss wartet.